Sommer, Sonne, Strand und Urlaubsfeeling: Damit die Daheimgebliebenen ebenfalls an den Freuden der Urlauber teilhaben konnten, wurden in der pre-Instagram Ära berühmt-berüchtigte Diaabende veranstaltet. Hier konnten oft nur die Urlauber selbst die Erinnerungen der Bilder wirklich genießen. Waren dann noch die Fotokünste des Urlaubers bestenfalls mittelmäßig, so wurde oft die Frage gestellt „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Anders verhält es sich bei Dachboden- oder Kellerfunden bei Großeltern, wenn Dias auftauchen, die wertvolle Erinnerungen beinhalten, wie Kindheitsfotos. Diese sollen in der Regel der Nachwelt erhalten bleiben.
Unterschiede von Dias zu klassischen Negativen
Der wichtigste Unterschied von einem Dia zu einem „normalen“ Farbnegativ besteht darin, dass es ein sogenanntes „Positiv“ ist und direkt betrachtet werden kann. Aus diesem Grund kann man das Bild mittels eines Projektors auf eine Leinwand projizieren, was im Prinzip wie ein moderner Beamer funktioniert.
Ein weiterer Unterschied ist der sogenannte Kontrastumfang, also der Unterschied von der darstellbaren dunkelsten zu hellsten Stelle. Dieser ist bei Diafilmen meist größer als bei Abzügen von Negativen, die zusätzlich vom verwendeten Fotopapier und dessen Eigenschaften limitiert werden.
Dias werden einzeln ausgeschnitten und dann gerahmt, je nach Art und Weise werden hier teilweise Glasrahmen verwendet. Hier muss besondere Vorsicht angewendet werden, da die Glasrahmen brechen können oder sich Feuchtigkeit mit anschließender Schimmelbildung abgesetzt hat.
Erhalten der Bilder für die Nachwelt
Da das Trägermaterial Alterungsprozessen unterliegt und je nach Aufbewahrung schimmeln kann, ist es sinnvoll, die Dias zu digitalisieren.
Viele hochwertige Flachbettscanner verfügen über die Möglichkeit, einen Diaaufsatz zu benutzen. Eine bessere Möglichkeit stellt die Verwendung von speziellen Filmscannern dar, deren Optik auf die Verarbeitung von Filmmaterial optimiert ist. Dies ist besonders bei Dias wichtig, deren Material schwer zu scannen ist. Hierzu gehört der von Simon & Garfunkel besungene Kodachrome, der aufgrund seiner Schärfe und Farbpracht sehr beliebt war. Dieser ist von vielen Scannern nur schwer einzuscannen.
Eine alternative Möglichkeit besteht in der Verwendung von speziellen Vorsätzen für Objektive hochwertiger Kameras. Hier werden die Dias im Gegenlicht fotografiert.
Aufbereitung durch spezialisierte Dienstleister
Oftmals haben Dias durch eine Lagerung auf Dachboden oder Keller Schaden genommen. Durch Schimmel, Flecken, feuchtgewordene Papprähmchen, stumpf gewordenes Glas oder einfach Staub verunreinigte Dias müssen vor einem Scan erst einmal gereinigt werden. Ansonsten sind diese Verunreinigungen nach dem Dias digitalisieren in den fertigen Bildern zu sehen und werden eventuell auf andere Dias übertragen. Spezialisierte Dienstleister können nach Einsendung der gesammelten Werke die Dias fachgerecht reinigen, scannen und nach Wunsch oft digital etwas aufbereiten. Auf diese Weise lassen sich wertvolle Erinnerungen in die Zukunft retten.
Bildnachweis: Lucian Milasan/Adobe Stock