Ein zerschlissener Bezug allein ist kein Grund, das alte Sofa auf den Müll zu befördern: Feines Leder oder moderne Stoffe verleihen Ihrem Polstermöbel neuen Charme. Mit Grundkenntnissen im Nähen ist der Neubezug auch für Heimwerker realisierbar. Das betrifft vor allem die Möbelstücke Ihrer Großeltern oder Eltern, an denen viele Erinnerungen gekoppelt sind. So kann der alte Sessel, der einem seit mehreren Jahren Erholung schenkte aber an Bequemlichkeit verloren hat, wieder auf Vordermann gebracht werden, genau wie ein Treppenlifter, der einen noch zuverlässig ans Ziel bringt, aber den notwendigen Komfort missen lässt.

Wieviel Stoff wird benötigt?
Die groben Oberflächenmaße Ihres Möbelstücks können Sie ermitteln, indem Sie alle sichtbaren Bestandteile ausmessen. Um daraus einen Schätzwert abzuleiten, sollten Sie – wegen der Nahtzugaben – großzügig kalkulieren. Der ungefähre Stoffbedarffür Ihren neuen Sofabezug dient Ihnen als Anhaltspunkt zur Ermittlung der Kosten. So können Sie abwägen, ob sich die Reparatur gegenüber dem Kauf eines neuen Sofas auszahlt. Es lohnt sich, bereits vor dem Kauf des Materials den alten Bezug Ihres Polstermöbels abzunehmen. Die Einzelteile des alten Überzugs können Sie als Schablonen für den neuen Stoff verwenden. So können Sie die tatsächliche Stoffmenge genau berechnen und erleben hinterher keine böse Überraschung, weil das gekaufte Material nicht ausreicht.


Abtrennen des ursprünglichen Stoffs
Das Entfernen des alten Sofabezugs gelingt am besten mit Schere und Teppichmesser. Auch flache Schraubenzieher und Zangen erweisen sich als hilfreich: Polsterbezüge werden an nicht sichtbaren Stellen oft mit Tackerklammern fixiert. Achten Sie stets darauf, beim Abtrennen der alten Bezüge möglichst vorsichtig und präzise vorzugehen. Je exakter die ursprünglichen Maße der Stoffteile erhalten bleiben, desto besser lassen diese sich später als Schablonen verwenden. Sollte doch einmal ein Stoffteil sich nicht in einem Stück entfernen lassen, können Sie die Schablone später mit Stecknadeln wieder zusammenheften. Ein Alternative ist, den fehlenden Teil durch ein Stück Papier zu ersetzen. Falls das Möbelstück, das Sie neu beziehen möchten, besonders groß ist, besteht schnell die Gefahr, dass die Einzelteile später nicht mehr richtig zugeordnet werden können. Wenn Sie die Teile mithilfe eines Filzstifts beschriften, verlieren Sie nicht so leicht den Überblick. Sie können aber auch während des Abziehens immer wieder Fotos machen, um zu dokumentieren, welcher Teil wo seinen Platz hat.
Der neue Bezug
Wenn Sie anhand der Schablonen Ihren neuen Stoff zuschneiden, sollten Sie stets die Nahtzugabe von etwa drei Zentimetern berücksichtigen. Das Beziehen des Sofas fällt leichter, wenn Sie möglichst viele Einzelteile bereits im Vorfeld an der Nähmaschine miteinander vernähen. Besondere Achtsamkeit ist gefragt bei den Nähten, die später sichtbar sind. Sollte es die Konstruktion Ihres Poltermöbels erlauben, können Sie den Bezug mit einem Reißverschluss oder Klettband versehen. Dadurch lassen sich Flecken bei Bedarf leichter auswaschen. Am leichtesten fällt das anschließende Beziehen, wenn Sie sich eine zweite Person zur Hilfe nehmen. Der neue Stoffbezug kann so straff genug am Untergestell fixiert werden.